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Agiles Vorgehen bei der Erstellung eines Lastenheftes – Teil I

Phase I: Nutzen-Klärung

Wir können bei der Erstellung eines Lastenheftes fünf Phasen festlegen. Die erste Phase ist die Nutzen-Klärung. Das muss ganz typischerweise am Anfang und live mit dem Projekt in einem System-Footprint-Workshop geklärt werden.

System-Footprint-Workshops

Im Fall von B. Braun bin ich für zwei Tage und für zwei Aufgaben vor Ort gewesen. Die erste war der System-Footprint-Workshop, bei dem wir visualisiert haben, was überhaupt das System ist und was die Anforderungen an dieses sind.

Parallel habe ich hier – und auch in anderen Projekten – den Project-Footprint mit aufgebracht. Denn relativ häufig kommen Projektanforderungen in den System-Footprint-Workshops hoch, obwohl sie nicht in eine Systemspezifikation gehören.

Sie sind jedoch für einen Projektmanager besonders wichtig und müssen daher dokumentiert werden, damit er sie nutzen kann. Dennoch: Sie gehören nicht in ein Lastenheft.

Am zweiten Tag sind wir bereits die Ergebnisse der ersten Dokumentation durchgegangen. Gleichzeitig haben wir die Release-Strategie erstellt, um eine gemeinsame Vorstellung davon zu schaffen, WIE die Erstellung aussehen wird.

Die Release-Strategie

Die Release-Strategie ist aus drei Gründen unglaublich wichtig.

1. Sie sorgt für ein gemeinsames Verständnis und damit gleichzeitig für eine Roadmap: Allein dadurch, dass wir das Ganze diskutieren, wird klar, wie alles zusammenhängt und wie wir das auffädeln, wer was macht und wer sich um was kümmert.

2. Wir definieren den Zweck der Zwischenreleases: Welchen Zweck hat 0.3? Welchen Zweck hat 0.5, 0.7, 0.8 und 1.0? Das sind die typischen Zwischenreleases, die ich nutze.

Release 0.3 ist in der Regel erst einmal die Erstellung und das Befüllen des Footprint-Workshops mit den vorliegenden Dokumenten. Ich fahre das im 0.3-Release zusammen, denn so werden ganz viele Lücken sichtbar. Diese sind in 0.5 mit Inhalten zu füllen, sodass quasi ein erstes grobes Lastenheft entsteht.

Das Ganze geht ab 0.5 dann in die Peer-Reviews und basierend auf diesen folgt 0.7. Hier gibt es manchmal noch kleinere Anpassungen und Änderungen und oft ergeben sich noch neue Fragen. Darauf basierend wiederum erschaffen wir den 0.8-Release.

0.8 ist quasi der Stand, der an die großen Peer-Reviews geht und auf dessen Basis wir das finale Review machen, um dann 1.0, also quasi das offizielle Release zu machen.

3. Die Release-Strategie ist die Visualisierung für das Top-Management. So können sie sehen, von welchem Zeitraum und von welcher Dauer wir reden, wann was gemacht wird und welchen Zweck das Ganze hat. Deswegen ist auch dieser Workshop vor Ort so wichtig.

Das Kanban-Board

Zudem bauen wir ein gemeinsames Kanban-Board auf. Ich arbeite in der Regel remote und auch die Spezialisten, welche mir inhaltlich zuarbeiten, sind meist in aller Welt verstreut, sodass wir eine gemeinsame Arbeitsplattform benötigen.

Wir haben im Fall von B. Braun Trello genutzt und waren sehr zufrieden, im Grunde aber kann es jede andere Form sein – wichtig ist nur, dass wir es aktualisieren können und dass jeder sehen kann, was noch wo zu tun ist.

Außerdem können wir uns so gegenseitig triggern, wenn noch etwas fehlt, und schließlich sehen, was wir geschafft haben – unter anderem nämlich, den Nutzen und die Strategie bei der Erstellung des Lastenheftes zu klären.

Hier geht es zum zweiten Teil.

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SF008: Fünf Mythen rund ums Lastenheft

11.08.2015 16 Minuten

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Maik Pfingsten

Seit über 10 Jahren beschäftige ich mich als Systemingenieur mit Lastenheften und mir sind einige Mythen über den Weg gelaufen, mit denen ich aufräume.

Denn diese Mythen halten sich hartnäckig und sind oftmals mit ein Grund, warum Projekte in Schwierigkeiten kommen. In der Episode wirst du erfahren, warum Lastenheft oft inhaltlich falsch sind und was du dagegen tun kannst.

Die fünf Mythen rund ums Lastenheft:

  • Mythos #1: Es ist effektiv das Lastenheft und das Pflichtenheft in ein Dokument zu packen
  • Mythos #2: Wir machen Scrum und brauchen kein Lastenheft
  • Mythos #3: Ein Lastenheft kann nicht mehr verändert werden
  • Mythos #4: Projektanforderungen gehören ins Lastenheft
  • Mythos #5: Ein Lastenheft zu erstellen braucht Monate

SF007: Fünf Tipps zum Requirements Management mit Word und Excel

28.07.2015 38 Minuten

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Maik Pfingsten

Mittelständische Firmen nutzen Word oder Excel, weil Requirements Management Tools sind zu teuer oder zu kompliziert sind. Das kann schnell schief gehen.

Ich gehe in dieser Episode auf viele Hörerfragen zum Requirements Engineering und Management mit Word und Excel ein. In der Episode wirst du erfahren, wie Spezifikationen mit Word gehand habt werden können und warum Excel der Tod für dein Requiremens Management ist.

Inhalt der Episode:

  • Die aktuelle Situation in mittelständischen Unternehmen
  • Meine fünf Tipps zum Requirements Management mit Word und Excel
    • Welche Spezifikationen brauche ich?
    • Wie organisiere ich die Spezifikationen?
    • Wer ist für die Spezifikationen verantwortlich?
    • Was könnt Ihr gewinnen, wenn Ihr auf ein Requirements Management Tool geht?
    • Was sind die Herausforderungen mit einem Requirements Management Tool?

SF006: Geheimwaffe Reviews

14.07.2015 18 Minuten

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Maik Pfingsten

Aus meiner Erfahrung ist diese Methode eine mächtige Waffe, um Projekte zum Erfolg zu führen.

Fehler, die im Reviews auffallen, können häufig bedeutend kostengünstiger behoben werden, als wenn diese erst während der Testdurchführung gefunden werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass mit Reviews 85% der Fehler bei einem Aufwand von 25% gefunden werden können. In der Episode wirst du erfahren, warum Reviews so wirkungsvoll sind, welche Arten von Reviews es gibt, wie du Reviews durchführen kannst und was für Tipps und Tricks es aus meiner Praxiserfahrung gibt.

Inhalt der Episode

  1. Einleitung und Begrüßung
  2. Warum sind Reviews so wirkungsvoll?
  3. Wie kannst du Reviews gezielt einsetzen?
  4. Welche Arten von Reviews gibt es?