Struktur folgt System – Wie Organisation und Produktentwicklung untrennbar verbunden sind
SE-Prinzip 12 macht klar: Nur wer seine Organisation systemisch denkt, kann komplexe Systeme erfolgreich entwickeln.
Wenn Du im Maschinenbau oder in der Automatisierung komplexe Produkte entwickelst, dann weißt Du: Technische Komplexität entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie spiegelt immer auch die Strukturen, Kommunikationswege und Entscheidungsprozesse innerhalb der Organisation wider.
Genau das beschreibt das zwölfte Prinzip des Systems Engineerings:
„Komplexe Systeme werden von komplexen Organisationen entwickelt“
SE-Prinzip 12 nach INCOSE
Dieser Gedanke geht auf das sogenannte Conway’s Law zurück, das besagt:
„Any organization that designs a system will produce a design whose structure is a copy of the organization’s communication structure.“
Conway’s Law
Mit anderen Worten: Das System, das ihr entwickelt, ist ein Spiegel eurer Organisation. Wenn also verschiedene Abteilungen isoliert arbeiten, entstehen oft auch Systeme mit schlecht abgestimmten Schnittstellen. Wenn Kommunikation langsam oder unklar ist, wird das Systemverhalten ähnlich träge und fehleranfällig
Was das für Dein Projekt bedeutet
Als Projektleiter oder Produktmanager im Mittelstand trägst Du Verantwortung dafür, dass Entwicklungsteams, Fachbereiche und Lieferanten nahtlos zusammenarbeiten. Systems Engineering hilft Dir dabei, diese Komplexität aktiv zu gestalten, statt ihr ausgeliefert zu sein.
Das bedeutet konkret:
-
Schnittstellen im Team managen wie technische Schnittstellen im System.
-
Interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern, um Systemdenken über Bereichsgrenzen hinweg zu etablieren.
-
Klare Verantwortlichkeiten für Systemelemente schaffen, die sich auch in der Organisationsstruktur widerspiegeln.
Je komplexer das Produkt, desto stärker müssen Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen in Deinem Unternehmen darauf abgestimmt sein.
Struktur bestimmt Qualität
Ein gutes Systems Engineering berücksichtigt also nicht nur technische Anforderungen, sondern auch die organisatorische Architektur. Diese beeinflusst unmittelbar:
-
die Reaktionsgeschwindigkeit bei Änderungen,
-
die Qualität der Entscheidungen,
-
und die Effizienz in Entwicklung und Integration.
Ein Beispiel: Wenn Du ein neues Automatisierungssystem mit Hardware-, Software- und Cloud-Komponenten entwickelst, brauchst Du Teams, die nicht nur fachlich spezialisiert, sondern auch systemisch integriert arbeiten können. Nur dann kann ein stimmiges Gesamtsystem entstehen, das beim Kunden wirklich funktioniert.
Fazit
Das zwölfte Prinzip des Systems Engineerings erinnert uns daran:
Die Qualität des Systems hängt direkt mit der Qualität der Organisation zusammen, die es erschafft.
Wer also Systeme erfolgreich entwickeln will, muss auch seine Organisation als System verstehen – mit eigenen Elementen, Schnittstellen und Feedbackschleifen.
Wenn Du als Projektleiter diese Perspektive einnimmst, kannst Du nicht nur technische Risiken reduzieren, sondern auch organisatorische Engpässe sichtbar machen und lösen. So entsteht Systems Engineering nicht nur am Produkt, sondern im Unternehmen selbst.
💡 Praxis-Tipp
Frag Dich im nächsten Projektmeeting:
„Wie sehr spiegelt unsere Teamstruktur das System wider, das wir entwickeln?“
Die Antwort darauf liefert oft mehr Erkenntnis über Projektrisiken als jedes Gantt-Diagramm.
🚀 Willst Du Systems Engineering ganzheitlich in Deinem Unternehmen verankern?
Komplexe Systeme brauchen mehr als gute Technik – sie brauchen Organisationen, die Systemdenken leben.
In meinem 12-Monats-Mentoring für Systems Engineering begleite ich Dich dabei, SE Schritt für Schritt in Deinem Unternehmen aufzubauen – praxisnah, nachhaltig und mit messbarem Geschäftserfolg.
➡️ Starte jetzt Dein SE-Mentoring und bring Deine Organisation auf das nächste Systemlevel.